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Parasiten

Ob Zuhause oder bei in- oder ausländische Urlaubsreisen, als Tierbesitzer hat man sicher schon einmal die unliebsame Bekanntschaft eines Parasiten gemacht. Je Parasitenart kann es für das Tier gesundheitliche Risiken bergen. Ob man in der gewohnten Umgebung regelmässig eine Vorsorge gegen Endo- und Ektoparasiten macht, muss jeder für sich überlegen. Manchmal kann weniger mehr sein. Doch spätestens, wenn man mit dem Hund auf Reisen möchte wird es Zeit, sich über die Gefahren zu informieren und doch die ein oder andere Vorsorge zu machen.

Heimische Parasiten
  • Zecken (Gemeiner Holzbock oder Wiesenzecke) sind bekannt für Borreliose und FSME. Relevant für Hunde sind Anaplasmose und Babesiose (tödlich).
  • Flöhe können zu starkem Juckreiz, Hautinfektionen und Allergien führen.
  • Endoparasiten, die etwa den Magen-Darm-Trakt oder die Lunge unserer Haustiere besiedeln. Hier zu nennen die Spul-, Haken-, Band- und auch Lungenwürmer.
    Die mikroskopisch kleinen Wurmeier oder -larven können sich überall befinden und von unseren Haustieren aufgenommen werden. Wenn sie den Kot anderer Tiere beschnuppern, rohes Fleisch oder Gras fressen, bei Körperpflege &über das Fell lecken. Sein Tier 100%ig vor Wurmbefall zu schützen ist fast unmöglich. Bleibt eine Wurminfektion unentdeckt, kann es zu Mangelerscheinungen, Durchfall, Erbrechen und einer Immunschwäche, im schlimmsten Fall von Lungenwürmern auch zu Husten und Atembeschwerden führen. Kritisch ist ein Befall von Jungtieren. Nicht ausser Acht lassen sollte man, das bestimmte Wurmarten sich auch auf den Mensch übertragen kann. Besonders schlimm können immungeschwächte Personen oder gar Kleinkinder betroffen werden.

Mirbringsel aus dem Urlaub: unliebsame Parasiten und ihre Folgen

Es liegt in der Natur der Menschen, gerne die Vielfalt und die Kultur anderer Länder bereisen zu wollen. Wie wunderbar, wenn der Hund, sofern es nicht zu stressig wird, mit auf Reisen kann. Wir selbst sind mit einem umgebauten Jumper und unseren zwei Hunden auf Reisen. Wie für uns Menschen gilt es auch für unsere Tiere abzuklären, ob es in fremden Ländern Besonderheiten hat, die es gilt zu berücksichtigen und Vorsorge zu treffen. Ein Grossteil der vielen Parasiten und deren übertragene Erreger bevorzugen zur Entwicklung eher ein warmes Klima. Welch eine Überraschung, dass zu diesen Risikogebiete unter anderem unsere beliebte Reiseländer rund ums Mittelmeer, wie Spanien, Portugal, Frankreich, Italien und Griechenland gehören.

Wichtige Reisekrankheiten auf einem Blick

In der Winterzeit reisen wir mit unserem Jumper und unseren 2 Hunden nach Portugal & Spanien. Im Frühjahr darf es Slowenien mit Italien und Kroatien sein und im Sommerurlaub Irland, Schottland, die skandinavischen Länder oder die Niederlande. Neben unserem rundherum Schutz liegt uns das Wohl unserer Hunde sehr am Herzen und informieren uns stets über die aktuelle Lage und kehren entsprechend auch für unsere Hunde Vorkehrungen. Die Folgeerkrankungen durch Parasiten darf man nicht unterschätzen.

  Überträger Vorkommen
Leishmaniose Sandmücken südliches Europa
Herzwürmer Stechmücken südliches und östliches Europa
Babesiose / (tödlich) Zecken süd- und Zentraleuropa bis zum Baltikum
Ehrlichiose Zecken südliches Europa
Hautwürmer Stechmücken südliches Europa


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Erkrankungen durch Zecken

Abgesehen von den heimischen Zeckenarten gibt es in Süd- und Südosteuropa die weit verbreitete Braune Hundezecke. Sie ist verantwortlich für unterschiedliche Krankheitserreger, insbesondere für die Hunde lebensgefährliche Ehrlichiose. Es ist extrem wichtig, regelmässig sein Tier auf Zecken zu untersuchen. Je länger die Zecke Blut saugt, desto mehr überträgt sie mit dem Speichel die tödlichen Krankheitserreger.

Anaplasmose
Die weissen Blutzellen werden durch den Erreger Anaplasmose befallen und vermehren sich rasant. Krankheitsanzeichen beim Hund sind unter anderem plötzlich einsetzendes hohes Fieber, Teilnahmslosigkeit, Gewichtsverlust, Durchfall und Erbrechen, aber auch Gelenkentzündungen und zentralnervöse Störungen.

Babesiose
Sie wird auch als Hundemalaria bezeichnet. Die Erreger dringen in die roten Blutkörperchen ein und vermehren sich dort. Dadurch werden die Blutzellen zerstört und es treten Entzündungs- und Abwehrreaktionen ein. Die Tiere zeigen unspezifische Krankheitssymptome wie Fieber, Blutarmut und Schwächezustände. Oftmals haben die Tiere oft blasse oder gelbe Schleimhäute und dunkelroter bis brauner Urin auf. Das Tier muss SOFORT tierärztlich behandelt werden!

Borreliose
Eine Infektion mit Borreliose geht am Hund meist symptomlos einher. Findet ein Ausbruch statt, kann man nach ungefähr zwei bis fünf Monate nach Zeckenbefall eine wechselnde Lahmheit, Apathie und Fieber feststellen. In schweren Fällen kommt es zur Nierenschädigung.

Ehrlichiose
Wie die Anaplasmose befallen auch die Ehrlichiose die weissen Blutzellen und vermehren sich ihn ihnen. Hunde, die betroffen sind, zeigen zuerst unspezifische Symptome wie Abgeschlagenheit und Fieber. Im weiteren Verlauf der Erkrankung kann es zu einer erhöhten Blutungsneigung kommen, die sich z. B. durch Nasenbluten äussern kann.

Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)
Die FSME wird durch die Viren des Gemeinen Holzbocks übertragen. Informationen, wo aktuell ein FSME-Risikogebiet kann man auf der Webseite des Robert-Koch-Instituts nachlesen. Anders als bei den anderen Infektionen kommt es hier nur dann zur Erkrankung, wenn andere schwächende Faktoren hinzukommen. Krankheitsanzeichen sind Gleichgewichtsstörungen, Lähmungen, hohes Fieber, Abgeschlagenheit aber auch Übererregung.


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Erkrankungen durch Sand- und Stechmücken

In südliche Ländern können Stechmücken durch einen Stich infektiöse Larven von Herz- und Hautwürmern auf Hund und Katze übertragen werden. Die Folgen sind nicht gleich abzusehen. Es braucht Monate, bis sich aus den Larven im Körper ausgewachsene Würmer entwickeln und die sich je nach Art in den herznahen Gefässen und im Vorhof des Herzens (Herzwurm) oder im Unterhautgewebe (Hautwurm) festsetzen.
Eine weitere Gefahr bergen die nur 2 - 4 mm kleinen Sandmücken, die durch einen Stich die Erreger der Leishmaniose übertragen können. Es ist sehr wichtig, die Tiere vor von Parasiten übertragenen Erkrankungen zu schützen und entsprechend eine Reiseprophylaxe je nach Ferienziel zu beachten. Auch Vorsichtssmassnahmen wie Hunde nachts und in der Dämmerung nicht nach draussen zu lassen und Fenster und Türen im Feriendomizils mit Mückenschutznetzen zu sichern.

Leishmaniose
Die Leishmaniose ist eine recht schwerwiegende Erkrankung, die sich zu anfangs mit leichten Symptome einer Allgemeinerkrankung wie Appetitverlust, Gewichtsabnahme und Abgeschlagenheit zeigt. Mit Voranschreiten der Erkrankung folgen weitere Symptome wie Hautveränderungen (Schuppen, Haarausfall), Lymphknotenschwellungen und Nierenprobleme. Die Leishmaniose verläuft in der Regel chronisch und kann im schlimmsten Fall tödlich enden. Ein Heilmittel gibt es nicht, jedoch können bestimmte Medikamente ein Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen und Symptome vermindern, aber der Erreger nicht vollständig eliminiert werden.

WICHTIG
In der Schweiz ist der Impfstoff Letidend nur mit Sonderbewilligung des Instituts für Virologie und Immunologie (BLV) erhältlich. Der Aufwand dazu ist für unsere Tierärzte zu gross. Auf der Suche nach einem Impfstoff wurden wir in Deutschland fündig.

Wie schützen?
  • Deltamethrin-Halsband: z. B. Scalibor Protectorband
    Wirkung: bis zu sechs Monaten
    Einsatz: Zecken und Sand-/Schmetterlingsmücken, Culex pipiens (Gemeine Stechmücke)
    bis zu einer Woche vor Besuch des Endemiegebietes anlegen


  • spot-on Präparate
    Wirkung: 2-4 Wochen
    Inhalt: mit Permethrin oder Permethrin-Kombinationen
    Mittel mind. 48 Stunde vorher ins Fell geben


  • CaniLeish
    Der Impfstoffs wurde im Herbst 2020 weltweit eingestellt. Es gibt in D Tierärzte mit Restbestände, die Wirkung von CaniLeish ist bei Tierärzte umstritten. Hier war eine Verabreichung von 3 Spritzen im Intervall von 3 Wochen nötig.


  • Letifend
    ist in der EU zugelassen
    nicht jeder Tierarzt in D hat ihn vorrätig
    nur 1 Spritze, Wirkung setzt in 48 Stunden ein, Immunität in 4 Wochen.

kardiovaskuläre Dirofilariose
Die Dirofilariose wird durch den Herzwurm verursacht. Die erwachsenen Würmer leben in der rechten Herzkammer oder in den Lungenarterien und geben ihre Nachkommen (Mikrofilarien) in den Blutkreislauf ab. Mit jedem Stich werden die Larven von Stechmückenarten aufgenommen und bei der nächsten Blutmahlzeit auf andere Endwirte übertragen. Auch diese Erkrankung kann lebensbedrohliche Ausmasse annehmen, da eine Infektion unter anderem die Funktion von Herz und Lunge beeinträchtigen und zu einer Immunreaktion führen kann.

kutane Dirofilariose
Es gibt eine Vielzahl an Stechmückenarten. Eine davon überträgt Hautwurmlarven. Eine Infektion bleiben oft lange unbemerkt. Die Larven entwickeln sind im Körper zu ausgewachsenen Würmern und setzen sich im Unterhautgewebe fest. Juckreiz, Schwellungen, Abszesse, Haarausfall sowie Hautknoten, oft mit Tumoren verwechselt, wären als Symptome anzuführen. Die Hautknoten können chirurgisch entfernt werden.


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Vorkommen auf einem Blick

Die Liste beruht alleinig auf unseren Reisen und unseren Erfahrungen und ist nicht vollständig mit allen Reisenländern. Gerne kann man mir weitere Länder zum Einfügen mitteilen.

  CH D A F I E P GB DK HR
Zecken X X X X X X X X X X
Flöhe X X X X X X X X X X
Sandmücken X X X X X X X
Herzwurm X X X X X X
Hautwurm X X X X X X X
Bandwurm X X X X X X X X X X
Lungenwurm X X X X X X X X X X


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